Lawine

Lawine

Die weisse Gefahr

Je steiler der Hang, desto grösser die Lawinengefahr. Tages- sowie Jahreszeit, Hangexposition und Schneedeckenaufbau beeinflussen eine Lawinenauslösung.

Spätestens im Lawinenwinter 1951 ist klar geworden: Strassen, einzelne Gebäude, sogar ganze Dörfer müssen besser geschützt werden. In der Schweizer Raumplanung sind daher heute Gefahrenzonenpläne Pflicht. Die Gefahrenzonenpläne zeigen, wo man gar nicht oder nur unter Auflagen bauen darf. Hänge, an denen Lawinen abgleiten und Gebäude oder Strassen gefährden können, werden mit Lawinenverbauungen so gesichert, dass diese nicht abgleiten können. Kosten pro Hektar: eine Million Franken. Zudem werden Dämme, Galerien und Tunnel gebaut sowie Schutzwälder gepflanzt, gepflegt und vergrössert. Bei akuter Lawinengefahr können die Behörden Strassen sperren und Häuser evakuieren.

Die grösste Lawinengefahr droht bei Hängen mit einer Hangneigung zwischen 30 und 60 Grad. Bei steileren Hängen kann der Neuschnee abrutschen – mächtige Schneedecken bauen sich so weniger auf. Lockerschneelawinen gehen vor allem bei viel Schnee ab, etwa wenn Schneeschichten schlecht verbunden sind oder wenn Schneewechten abbrechen. Trockener Schnee kann bei hoher Fallgeschwindigkeit zur Staublawine werden, die mit bis zu 300 km/h zu Tal donnert. Nassschneelawinen entstehen bei Tauwetter, während der Schneeschmelze oder wenn die Sonne einen Hang stark aufwärmt. Entscheidend sind dabei auch die Tages- und Jahreszeit sowie die Ausrichtung des Hanges.

Eine Lawine kann spontan, also von alleine, abgehen oder durch Menschen ausgelöst werden. Zur Prävention werden an gefährlichen Hängen Lawinen oft durch Sprengung künstlich ausgelöst oder die Schneedecke wird mit Schneebrücken am Abgleiten gehindert – dabei handelt es sich um 3 bis 5 Meter hohe Stahlkonstruktionen. Das eindrücklichste Beispiel ist die grösste zusammenhängende Lawinenverbauung der Schweiz: Sie schützt das Bergdorf St. Antönien im Prättigau (GR).

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Naturgefahren der Schweiz