Rutschung

Permanente und spontane Rutschung

Bewegter Boden

Einmal in Bewegung, ist vor allem eine spontane Rutschung kaum mehr aufzuhalten. Regen oder Schmelzwasser weichen den Boden auf und bringen Hänge ins Rutschen.

Wo sich Berge wie in der Schweiz erheben, besteht auch Gefahr, dass Hänge ins Rutschen geraten. Nicht alle Hanglagen sind gefährdet, sehr viele Hänge weisen aber eine Disposition zum Rutschen auf. Rund 6 Prozent der Schweizer Fläche gelten als instabile Hänge – das entspricht rund eineinhalb Mal der Grösse des Kantons Zürich.

Experten unterscheiden eine Rutschung in permanente und spontane Rutschung sowie Hangmure. Eine Hangmure tritt ein, wenn viel Regen fällt: Das Gemisch aus Wasser, Erde und Geröll fliesst als Schlammlawine auf der Hangoberfläche mit viel Wasser zu Tal. Eine Schneeschmelze kann die Auslösung dieses Prozesses unterstützen. Rutschungen hingegen lösen sich mit wenig Wasser entweder spontan «en bloc» oder permanent, meist grossflächig, gleichmässig und über einen langen Zeitraum hinweg. Bereits ab einer Hangneigung von 10 Grad kann man mit einer Rutschung rechnen.

Ob als anhaltender Regen, heftiges Gewitter oder Schmelzwasser: Wasser ist das wichtigste Element zum Auslösen von Rutschungen. Das zeigte auch der extrem nasse Sommer 2005: Die Niederschläge lösten damals in der Schweiz nicht nur historische Überschwemmungen aus, sie brachten auch über 5000 Hänge ins Rutschen. Dringt viel Wasser in einen Hang ein, nimmt der Zusammenhalt von Erde und Gestein oder auch zwischen den verschiedenen Schichten im Boden ab. Das Wasser wird zum Gleitmittel, in dem es die Haftreibung im Untergrund vermindert. So kann eine Rutschung je nach Bodenbeschaffenheit tiefgründig oder oberflächlich sein – und sich mit einer Geschwindigkeit von mehreren Metern pro Sekunde oder auch nur ein paar Millimetern pro Tag bewegen.

Einmal in Bewegung, kann man Hangrutsche praktisch nicht mehr aufhalten. Bei nicht allzu grossen Erdmassen oder langsamer Bewegung lässt sich ein Rutsch aber verlangsamen oder sogar stoppen: Wichtig ist, möglichst viel Wasser aus dem Hang zu bringen – etwa durch Drainagen. Oft sind Gras- und Weideland ohne stabilisierende Elemente wie Waldpartien, tief wurzelnde Einzelbäume und Hecken von flachgründigen Rutschungen betroffen. Entsprechend hilft das Erhalten und Pflanzen von tief wurzelnden Bäumen und Sträuchern, flachgründig rutschgefährdete Hänge zu stabilisieren. Tiefgründige Rutschmassen können jedoch mit dem Wurzelwerk der Vegetation nicht armiert werden.

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Naturgefahren der Schweiz