50 Jahre ist es her, dass in Zürich der erste vitaparcours eröffnet wurde. Den Anstoss dafür gab der Männerturnverein aus Zürich-Wollishofen. Die Mitglieder nutzten zu dieser Zeit natürliche Hindernisse im Wald, um sich fit zu halten. Mit allerlei Gehölz kreierten sie verschiedene Turnstationen, die mit der Zeit auch Untrainierte anlockten. Mit der damaligen Vita-Versicherung fanden sie gar einen Sponsor, der an diese Idee glaubte und sie vorantrieb. Heute gibt es rund 500 dieser Parcours, verteilt über das ganze Land.
Die Schweizer – ein sportliches Volk
Sport liegt im Trend. Das zeigt die Studie «Sport Schweiz von 2014» des Bundesamtes für Sport (BASPO). Fast 70 Prozent der 15- bis 74-jährigen treiben heute mindestens einmal pro Woche Sport. 50 Prozent davon sogar mehrmals. Was Trendsportarten wie Crossfit oder Bootcamps heute nachahmen, repräsentiert der Zurich vitaparcours schon seit über 50 Jahren: nämlich Abwechslung und Ganzheitlichkeit. Dabei hat er es geschafft, bei vielen hoch im Kurs zu bleiben.
Einer davon ist der 58-jährige Roman aus Degersheim. Er unterzog sich letztes Jahr einer Operation am offenen Herz. Es war für ihn quasi die letzte Chance, einen Herzinfarkt zu vermeiden. Zum Glück verlief alles gut und es geht ihm heute besser denn je. Auch, weil er sich an einen strikten Fitnessplan halten muss, den er meist auf einem der zahlreichen Zurich vitaparcours in seiner Nähe absolviert. Und das Gute daran: Die Parcours sind jederzeit und bei jedem Wetter verfügbar, haben keine Öffnungszeiten, sind gratis und im Vergleich zu herkömmlichen Fitnesscentern nicht überfüllt.
Herr und Frau Schweizer lieben den Wald
Kein Surren von Geräten, kein Klimpern von Hanteln, keine laute Musik oder abgestandene Gerüche. Dafür das Singen der Vögel, das Rauschen der Blätter im Wind und der frische Duft der Natur. Der Wald hat für die Schweizer eine besondere Bedeutung. Spielt er doch eine wichtige Rolle bei deren Freizeitbeschäftigungen. Laut Angaben der Arbeitsgemeinschaft für den Wald (AfW) begeben sich 13 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer im Sommer täglich in den Wald, monatlich sind es sogar fast 50 Prozent. Kein Wunder. Denn die Bewohner der Schweiz erreichen im Durchschnitt in nur 19 Minuten den nächsten Wald.
Zu den Lieblingsbeschäftigungen zählen neben Hunde ausführen, die Natur beobachten, joggen, spazieren gehen oder Velo fahren auch das Absolvieren eines Zurich vitaparcours. Das belegt die BASPO-Studie: Darin äusserten über 50 Prozent der Befragten, den Freiluftparcours mindestens einmal im Jahr zu besuchen – 25 Prozent davon mehrmals. Damit liegt die Nutzung dieser Infrastruktur im Ranking noch vor Fussball- und Tennisplätzen, Finnenbahnen, Eisfeldern oder gar Fitnessstudios.
Zurich vitaparcours – ideal für Jung und Alt
Die rund 500 Zurich vitaparcours bieten denn auch eine erfrischende Alternative, dank eines einmaligen Mix aus Sport und Spass. Ein Kurs ist im Schnitt 2,3 Kilometer lang und enthält eine Steigung von rund 60 Metern – ideal für Familien mit Kindern, Sportteams oder Sportbegeisterte älteren Semesters. Dabei absolvieren sie 15 Stationen mit bis zu 43 Übungen. Zu den Begeisterten zählt auch der 24-jährige Timo. Er ist leidenschaftlicher Fussball-Goalie und der Zurich vitaparcours dient ihm als ideale Trainingsergänzung: Denn neben Beweglichkeit und Geschicklichkeit sind auch Kraft sowie Ausdauer gefragt.
Diese in der Regel 15 Stationen lassen sich auf verschiedene Art und Weise kombinieren und sind farblich gekennzeichnet. Dabei steht blau für Ausdauer, gelb für Beweglichkeit sowie Geschicklichkeit und rot für Kraft. Im Lauf der Jahre haben sich die Übungen verändert und werden heute nach sportwissenschaftlichen Erkenntnissen gestaltet. Ziel ist es, den ganzen Körper mit den verschiedenen Muskelpartien zu trainieren.
Sport ist gut für Körper und Geist. Das sehen auch Roman und Timo so. Doch das Schönste für sie ist, dass sie dank des Zurich vitaparcours nicht nur mehr Zeit miteinander verbringen, sondern auch noch etwas für ihre gesundheitliche Vorsorge leisten.