Marderschaden: die unsichtbare Gefahr

Marderschaden

Marderschaden: die unsichtbare Gefahr

Marder mögen es warm und geschützt. Deshalb nisten sie häufig im Motorraum von Autos oder im Dachstuhl eines Hauses. Die niedlichen Nager wirken auf den ersten Blick recht harmlos, können mit ihren spitzen Zähnen jedoch erheblichen Schaden anrichten. Das kann nicht nur teuer, sondern auch gefährlich werden.

Wer an einen Marder­schaden denkt, hat meist sofort zerbissene Kabel im Motorraum vor Augen. Tatsächlich fühlen sich Marder im Auto besonders wohl und können z.B. die Kühl­schläuche vom Motor zerbeissen und so einen teuren Motorschaden verursachen. Aber auch Be­schädigungen an Zünd­kabeln, Isolier- und Dämm­material oder Sitzpolstern können ins Geld gehen. 

Während diese Schäden und ihre Konsequenzen offensichtlich bzw. schnell spürbar sind, kann ein Marder­biss jedoch auch unvorher­sehbare Folgen haben. Dies kann z.B. ein Kurz­schluss während der Fahrt sein. Deshalb ist es wichtig, dass ein Marder­schaden frühzeitig erkannt und repariert wird. Auf diese Weise können Folge­schäden vermieden werden. Pfoten­abdrücke auf dem Auto oder Geräusche auf dem Dach­boden sind wohl die offensicht­lichsten Hinweise. Jedoch sollten Sie auch hellhörig werden, wenn Sie einen starken Urin- oder Kotgeruch wahrnehmen, Tierhaare oder Nahrungsreste vorfinden. 

Auch Marder haben gerne ein Dach überm Kopf

Weniger offensichtlich, aber mindestens genauso ärgerlich wie ein Schaden am Auto ist ein Marderschaden am Haus. Besonders im Dachstock fühlen sich die cleveren Nager wohl und können mit ihren scharfen Zähnen einiges anrichten. Im Estrich zerstören sie mit Vorliebe die Isolierungen bzw. das Dämm­material. Die Schäden können in die Zehn­tausende gehen.

Warum beschädigen Marder Autos und Häuser?

Der Marder ist territoriales Tier und kann ein Auto oder einen Dachstock als Teil seines Reviers betrachten. Er markiert dieses Revier und verteidigt es gegenüber Ein­dringlingen seiner Art. Hat ein Marder z.B. ein Auto markiert, das nicht immer am selben Ort steht, kann dies einen Revier­kampf auslösen. Sobald das Fahrzeug auf einem anderen Park­platz steht, kann der Geruch der Markierung von einem Art­genossen als Eindringen in sein Revier verstanden werden. Der Marder fühlt sich provoziert und reagiert entsprechend aggressiv.

Neben dem Revier­verhalten gibt es noch andere Gründe, warum es zu einem Marder­schaden kommen kann. In Gebäude dringt das Tier z.B. auch deshalb ein, weil es Schutz, Nahrung oder einen Nestbauplatz sucht.

So schützen Sie sich vor einem Marderschaden

Bleiben Marderschäden unbemerkt können sie unliebsame Lang­zeitschäden zur Folge haben. Daher können die nachfolgenden Präventions­massnahmen hilfreich sein, um die Eventualität solcher Schäden zu minimieren.

Fürs Auto:

  • Richtigen Parkplatz wählen
    Wenn Sie immer am selben Ort parken, provozieren Sie keine Revier­streitigkeiten. Geschlossene Garagen sind für Marder schlechter zugänglich als öffentliche Parkplätze. 
  • Marderabwehr installieren
    Es gibt Stecker, die an die Autobatterie angeschlossen werden und hohe, für Marder unangenehme Töne abgeben. 
  • Kabelschutz anbringen
    Kabel und Schläuche können mit speziellen Schutz­hüllen umschlossen werden und lassen sich so vor Marderbissen schützen.
  • Duftstoffe verwenden
    Es gibt spezielle Duftstoffe, die Marder abschrecken. Diese lassen sich als Duft­säckchen oder Granulat im Auto platzieren.

Fürs Haus:

  • Dach nachdämmen
    So kann der Marder nur noch schwer ins Haus eindringen.
  • Schlupflöcher abdichten
    Wenn Sie die Zugänge gezielt beseitigen, schliessen Sie den Marder aus Ihrem Haus aus.

Alle Massnahmen lassen sich miteinander kombinieren und erhöhen so den Schutz vor einem Marder­schaden – eine Garantie gibt es jedoch nicht. Deshalb lohnt sich ein Blick auf das Thema Versicherung.

Wie ist ein Marderschaden versichert?

In der Teilkasko-Versicherung und der Vollkasko-Versicherung fürs Auto sind Schäden durch Bisse von Mardern und anderen Nagetieren eingeschlossen. Sogar Folgeschäden sind abgesichert, sofern diese nachweislich auf einen Marder oder ein Nagetier zurückzuführen sind. In der Auto­haftpflicht­versicherung sind hingegen keinerlei Marder­schäden abgedeckt.

Was das Zuhause betrifft, lässt sich der Marder­schaden mit einer Zusatz­versicherung in der Gebäude­versicherung absichern. So sind die Kosten bis zur gewählten Versicherungs­summe abgedeckt.

Gerade weil die Schäden, die durch Marderbisse verursacht werden im Verborgenen entstehen und häufig erst spät bemerkt werden, kann sich eine entsprechende Versicherung lohnen.

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